
3. DISKUSSION 92
effizienzen reduzieren jedoch den Wert dieser Methode deutlich. Es wurde weiterhin die
Transformation der DNA nach der Methode von Gietz et al. (Gietz, et al. 1995) untersucht.
Diese Methode wurde für die Transformation von Saccharomyces cerevisiae entwickelt und
wird dort mit hoher Transformationseffizienz (mehrere 100 Kolonien pro Transformation)
eingesetzt. Laut Angeben des Herstellers kann Pichia pastoris im Gegensatz zu
Saccharomyces cerevisiae nicht durch Verwendung von Lithiumacetat transformiert werden,
sondern es muß Lithiumchlorid verwendet werden. Es wurden verschiedene Transformations-
ansätze mit beiden Salzen gemacht, keiner erbrachte jedoch einen positiven Transformanten.
Als vierte Alternative wurde eine vereinfachte Variation der Elektroporationsmethode ver-
wendet. Die über Nacht gewachsenen Zellen wurden auf eine OD
600
von 1,0 ml
-1
verdünnt
und elektroporiert.
Insbesondere die hohe Transformationseffizienz von 100-200 Klonen pro Transformation
waren der große Vorteil dieser Methode neben der vereinfachten Handhabung der kompeten-
ten Zellen gegenüber dem Protokoll von Invitrogen.
Mit dieser Transformationsmethode konnte eine der Engstellen in der Expression von
Proteinen in Pichia pastoris - zumindest für die Expression von Wildtyp-Proteinen und
rationalen Mutanten - beseitigt werden. Bezüglich gerichteter Evolution und Zufalls-
mutagenese sind die erreichten Effizienzen jedoch immer noch zu niedrig.
3.2 Vergleich der Expression der ROL in Pichia pastoris unter
Kontrolle von zwei verschiedenen Promotoren
Die ROL konnte sowohl unter der Kontrolle des konstitutiven GAP-Promotor, als auch dem
induzierbaren AOX1 Promotors erfolgreich exprimiert werden. Die reife Lipase wurde in
beiden Fällen durch die Fusion an den α-Faktor in das Medium sekretiert. Die Expressions-
raten der einzelnen selektierten Klone eines Transformationsansatzes unterschieden sich sehr
stark. Grund hierfür kann sowohl die Anzahl der insertierten Genkopien sein (Romanos, et al.
1998), wie auch ein Phänomen, das klonale Variation genannt wird. Hierbei scheint u. a. der
Integrationsort eine Rolle zu spielen (Cregg, et al. 1993). Generell konnte jedoch beobachtet
werden, daß die Expressionsrate unter Kontrolle des GAP-Promotors mit 60 U ml
-1
um ca.
50 % geringer ausfiel, als unter Kontrolle des AOX1-Promotors mit bis zu 110 U ml
-1
. Dabei
scheint die von Beer postulierte Toxizität keine Rolle gespielt zu haben, da sich beim
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